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Tecumseh
zählt noch mehr als Jesus und Siddhartha Gautama zu den
historischen
Menschen die mir, durch ihre geniale Denkweise, etwas zu sagen haben.
Tecumseh
steht da ganz oben, obwohl auch sein Leben bestätigt, wie wenig
sich
letztendlich durch Kampf erreichen lässt. Sucht man im Web nach Tecumseh, dann findet man mehr über gleichnamige Rasenmäher, als über den großen Shawano. Fehlinformationen im Web sind fast so häufig wie in der Literatur. Selbst die Shawnees in den USA verehren ihn heute als "Legendary Chief of the Shawnees", obwohl er nie regulärer "Häuptling der Shawnees" war. |
Ein
glänzender
Redner, ein brillanter Diplomat, ein revolutionärer Denker, ein
politisches
und militärisches Genie, der Mann namens Tecumseh wurde zur
Legende
unter den Indianern und den Weißen. Er war wie ein Erlöser für sein Volk, während einer der bedeutungsvollsten Perioden ihrer Geschichte, als die Weißen mit der Erforschung und ihrer Ausdehnung westlich der britischen Kolonien begannen. In Tecumsehs Leben mangelte es nicht an Dramatik. Geboren 1768 unter dem Omen eines hellen Meteors, (Die Legende der Shawnees besagte, dies sei der Berglöwe, der zum Sprung in den Süden ansetzt, um dort die Nacht zu verbringen. Das bedeutet Tecumseh.) war Gegenstand von Prophezeiungen seines Adoptivvaters Chiungalla, seines Bruders Chiksika und des großen Miami-Häuptlings Michikiniqua, bewährte sich im Alter von sechs Jahren als geschickter Jäger, erreichte mit 12 Jahren den einhellig anerkannten Status eines Kriegers - eine fast unerhörte Ehre. Bereits als junger Mann war er eine äußerst geachtete Respektsperson. Schon mit 15 bezog er vehement Stellung gegen die Quälereien und die Brutalität, welche die Shawnees den weißen und anderen Gefangenen angedeihen ließen. Mit einer Wortgewandtheit, die weit über dem altersgemäßen lag, überzeugte er ältere Krieger mit seinen Argumenten. Als die amerikanische Armee eine massive Kampagne plante, um die Shawnees auszurotten, spazierte der 23-jährige Tecumseh wiederholt ganz unverfroren durch die Straßen der Siedlungen in Cincinnati, selbst innerhalb der Palisaden von Fort Washington, um Informationen zu sammeln. Dadurch errangen die Shawnees den größten indianischen Sieg der Geschichte über eine amerikanische Streitmacht. Obwohl er keinem der führenden (Häuptlings-) Clans der Shawnees angehörte, dehnte der vorausschauende Tecumseh seinen Einfluß weit über die Stammesgrenzen aus, wurde ein Führer vieler Indianerstämme und formte eine, noch nie dagewesene, Allianz gegen die weißen Siedler und ihre Regierung. Obgleich Tecumseh wohl die größte, jemals von einem nordamerikanischen Indianer kommandierte, Streitmacht aufbrachte, damit eine entscheidende Rolle bei der Einnahme Detroits und der Gefangennahme von mehr als 2.000 U.S.-Soldaten im Krieg von 1812, spielte, war seine großartige Vorstellung einer panindianischen Vereinigung zum Scheitern verurteilt. Ein Jahr später fiel der strahlende Stern im Kampf. Doch die Geschichte endet nicht mit Niederlage und Tod. Die großen Krieger und Staatsmänner werden gemessen an der Kraft ihrer Ausstrahlung, der Überzeugungskraft ihrer Botschaft, der Tragweite ihrer Weitsicht - in dieser Skala leuchtet Tecumsehs Stern so hell wie jeher. |
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"Wenn wir einander
nicht mit
kollektiven und vereinten Kräften unterstützen, wenn nicht
alle
Stämme eines Sinnes sind und zusammenarbeiten, um den Ehrgeiz und
die Habgier der Weißen zu stoppen, dann werden sie uns sehr bald
getrennt und vereinzelt schlagen und wir werden aus unserem
heimatlichen
Land getrieben. Dann werden wir zerstreut werden wie im Herbst die
Blätter
vor dem Winde. Haben wir nicht mehr genug Mut, um unser Land zu verteidigen und unsere alte Unabhängigkeit zu bewahren? Werden wir es still dulden, daß die weißen Eindringlinge und Tyrannen uns zu Sklaven machen? Soll es einmal von unserer Rasse heißen, daß wir es nicht verstanden, uns den drei schlimmsten Übeln zu entziehen: der Torheit, der Trägheit und der Feigheit? Doch was soll ich von der Vergangenheit reden? Sie redet für sich selbst und fragt: Wo sind heute die Pequot? Wo sind die Narragansetts, die Mohawks, die Pokanokets und viele andere einst mächtige Stämme unserer Rasse? Vor der Habgier und der Unterdrückung der Weißen sind sie dahingeschmolzen wie Schnee vor der Sonne des Sommers. In der eitlen Hoffnung, man könne allein die alten Besitzungen verteidigen, sind sie in den Kriegen mit den Weißen gefallen. Schaut umher in diesem einst schönen Land - und was seht ihr jetzt? Nichts als die Verheerungen der bleichgesichtigen Zerstörer. So wird es auch mit euch, ihr Cocktaw, und euch, ihr Chickasaw, sein! Seht die mächtigen Bäume eurer Wälder: Im Schatten ihrer weiten Zweige habt ihr als Kinder gespielt, habt ihr als Jungen miteinander gerungen - und eure müden Glieder erholen sich nun dort nach der Anstrengung einer Jagd. Doch bald werden diese Bäume gefällt sein, um das Land einzuzäunen, von dem die weißen Eindringlinge zu sagen wagen, es gehöre ihnen. Bald werden ihre breiten Straßen über die Gräber eurer Vorfahren führen und der Ort ihrer letzten Ruhe wird für immer ausgelöscht sein. Die Vernichtung unserer Rasse steht bevor, wenn wir uns nicht in einer gemeinsamen Anstrengung gegen den gemeinsamen Feind vereinen ... Bevor die Bleichgesichter unter uns erschienen, genossen wir eine ungebundene Freiheit und kannten weder Reichtum noch Mangel noch Unterdrückung. Und wie ist es jetzt? Mangel und Unterdrückung sind unser Los; denn werden wir nicht in jeder Beziehung kontrolliert - und wagen wir es überhaupt noch, uns zu bewegen, ohne erst Erlaubnis einzuholen? Nimmt man uns nicht Tag für Tag mehr weg von dem, was noch von unserer alten Freiheit übrig ist? Treten und schlagen sie uns nicht sogar, wie sie es mit ihren Schwarzen machen? Wie lange wird es noch dauern, bis sie uns an einen Pfahl binden und uns auspeitschen und bis sie uns zur Arbeit in ihren Kornfeldern zwingen, wie sie es mit den Schwarzen machen? Sollen wir auf diesen Augenblick warten oder sollen wir kämpfend sterben, bevor wir uns solcher Schmach aussetzen? ... Laßt uns einen Körper bilden, ein Herz; und laßt uns bis zum letzten Mann unser Land verteidigen, unsere Heimat, unsere Freiheit und die Gräber unserer Vorfahren." |
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Ich bin auf der Suche nach älteren Ausgaben der Tecumseh-Bücher. Vor 45 Jahren las ich die Bände von Fritz Steuben, sie haben mich geprägt und motiviert. Wer noch alte Ausgaben (vor 1980) hat und diese loswerden will, bitte E-Mail an Wontolla@t-online.de |
Der Autor Fritz
Steuben
lebte von 1889 bis 1981 und hieß in Wirklichkeit Erhard Wittek.
Seine
zwischen 1929 und 1952 verfaßten Indianererzählungen fanden
viel Anerkennung als Alternativen zu den Romanen von Karl May. Im
Gegensatz
zu diesen sind Steubens (Witteks) Erzählungen jedoch authentisch.
Seine Protagonisten haben wirklich gelebt und die Ereignisse haben an
den
beschriebenen Schauplätzen stattgefunden. Indianerbücher standen auch im Dienst der NS-Propaganda. Nach Auffassung maßgeblicher Literaturwissenschaftler repräsentieren die indianischen Helden als faschistische Führerfiguren die Ideale der NS-Ideologie. Steuben habe Tecumsehs Eigenschaften als Führer hervorgehoben und ihm damit in der NS-Zeit große Popularität verschafft. Die neueren Ausgaben wurden von Nina Schindler politisch überarbeitet. Dass Steubens Name für diesen Schmarrn verwendet wird, ist unerhört und arglistige Täuschung. |
In den vollständigen Originalausgaben illustrierten mehr als 200 Bilder dramatische Szenen, verdeutlichten die Geschehnisse und regten die Phantasie durch exakte Zeichnungen an. Fatal wirkt sich das Weglassen der Bildtafeln, Zeichnungen und Beschreibungen von Gebrauchsgegenständen auf die ursprüngliche Faszination aus. Die illustrierten Originalausgaben sind wahre Fundgruben für Hobbyisten. In dieser Beziehung sind Schindlers Neuausgaben wertlos. |
Zitat Steubens von 1965: Mehr als dreißig Jahre nach der Niederschrift meiner ersten Tecumseh-Erzählungen hat mich die zusammenfassende Neuausgabe aller Bände dazu geführt, sie noch einmal Satz für Satz zu lesen. Ich hatte nicht nötig, auch nur eine einzige meiner Auffassungen zu ändern. |
Fritz Steuben - Der fliegende Pfeil - Eine Erzählung aus
dem Leben
Tecumsehs - Textbilder und Zeichnungen von Professor Anton Hoffmann, München - Willy Goertzen und Rudolf Oeffinger, Stuttgart |
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http://wontolla.homepage.t-online.de/wontolla/tecumseh.htm | ![]() |
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last modified 2005-04-11 by Ottmar Ederer | ![]() |
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