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Was heisst hier Indianer?
Man sagt, der Begriff "Indianer"
sei abgeleitet
von "Inder", weil Christoph Columbus glaubte, er sei in Indien
gelandet. Wäre dem so, warum nennt man sie dann nicht Inder?
Kolumbus wusste zu jeder Zeit, dass er
Indien
noch nicht gefunden hatte. Selbst auf seiner vierten und letzten Reise
suchte er noch nach dem indischen Kontinent. Ausserdem hieß Inder
auf spanisch Hindú und von Kolumbus stammt Gente In Dios für Indianer.
Darum nennt man Indianer in
Spanien Indios. |
Historischer Überblick.
In den
Schulen und
Universitäten der 1. Welt, selbst in den USA, beginnt die
amerikanische
Geschichte mit der Entdeckung Amerikas durch den Europäer
Christoph
Columbus am 12. Oktober des Jahres 1492. In der Regel wird unterlassen
zu erwähnen, daß der amerikanische Doppelkontinent schon
20.000-30.000
Jahre zuvor von Menschen entdeckt und auch besiedelt worden war. Diese
waren vom nordöstlichen Sibirien über die Beringstraße
nach Alaska und von dort im Laufe von Jahrhunderten weiter nach
Süden
vorgedrungen. Amerika war also bereits besiedelt, als sich, in den
Jahrhunderten
nach Columbus, Europäer in Amerika niederließen. Vor 500
Jahren
lebten ca. 10 bis 50 Millionen Indianer auf dem nordamerikanischen
Kontinent.
Die amerikanischen Ureinwohner empfingen die Neuankömmlinge aus
Europa
zunächst freundlich, waren sie doch der Ansicht, daß es
genug
Land für alle gäbe. Ende des 16. Jahrhunderts begann die
massive
Besiedelung durch Europäer. Diese erschienen den Indianern
allmählich
wie wundersame Wesen aus einer anderen Welt. Nicht nur wegen ihrer
Kleidung,
ihren Bärten und ihren geflügelten Schiffen, sondern vor
allem
wegen ihrer wundervollen Technologie, ihren Messern und Schwertern,
ihren
feuerspeienden Waffen, ihren Spiegeln, Glöckchen, Ohrringen,
Kupferkesseln
u.s.w. Besorgnis unter den Ureinwohnern erregte die Ignoranz der Europäer gegenüber den Zyklen, den Geistern und dem Sinn der Natur. Natur war für die Neuankömmlinge feindlich, Natur galt es zu besiegen, zu erobern und auszubeuten. Ein Wald war viel Bauholz, eine Biberkolonie bestand aus vielen Pelzen, und eine Bisonherde aus Mänteln und Zungen. Selbst die Indianer waren Ressourcen, pflückreife Seelen für Jesuiten, Dominikaner oder Puritaner. Die wachsende Zahl der Invasoren, ihre arrogante Geringschätzung fremder Kulturen und ihre materialistische Einstellung zum Land, den Tieren und den Pflanzen, führte zwangsläufig zu Auseinandersetzungen. In den Augen der Indianer wurden die Europäer zu mechanischen Wesen, seelenlosen Kreaturen welche diabolisch geniale Werkzeuge und Waffen benutzten um in ihrem Wahn alles zu zerstören. Neben ihren Begierden und dem Drang den materiellen Reichtum des, für sie, neuen Kontinents zu erobern, brachten sie auch verheerende Seuchen ins Land. Mehr als die Hälfte der Indianer wurde durch Pocken, Masern, Grippe und andere Epidemien ausgerottet. Europäer kamen so zahlreich wie Sterne am Himmel über das Meer und überschwemmten das Land. Hinzu kam, daß Europäer eine andere Vorstellung von Grund und Boden hatten als Indianer. Für Indianer war das Land, die Erde, das Geschenk eines großen Mysteriums an alle Menschen, Tiere und Pflanzen. Privaten Grundbesitz kannten sie deshalb nicht. Ihnen erschien dieser Eigentumsbegriff geradezu gotteslästerlich. Denn wie die Luft, die Wolken und das Meer, so war auch das Land Eigentum des großen Mysteriums, über das kein Mensch nach Gutdünken verfügen konnte. Europäer waren es gewohnt, sich Land anzueignen und als ihren Besitz zu beanspruchen, während sie ernsthaft annahmen, Indianer als Nomaden haben keinen Anspruch auf Landbesitz. Bei solchen weltanschaulichen Unterschieden waren Spannungen und schwerwiegende Mißverständnisse zwischen beiden Seiten unausweichlich. Wenn es dann zum Kampf und zum Krieg kam, waren die Indianer wegen ihrer begrenzten Zahl, ihren steinzeitlichen Waffen und ihrem Unwillen sich zur eigenen Verteidigung zusammenzuschließen, hoffnungslos unterlegen und letztendlich immer die Verlierer. So ist der Weg der Weißen gekennzeichnet durch grauenhafte Massaker, durch Vertreibung und Völkermord mit der Ausrottung ganzer Stämme. Der Leidensweg der Überlebenden endete dann in Nordamerika meist in Reservaten. Ende des 19. Jahrhunderts waren die letzten Ureinwohner unterworfen und die Indianerkriege zu Ende. Der letzte der Indianerkriege war eigentlich mehr ein Massaker, bei dem Krieger, Alte, Frauen und Kinder am Wounded Knee abgeschlachtet wurden. Geht man von ursprünglich 30 Millionen Indianern aus, dann fielen 99% der Eroberung Amerikas zum Opfer, denn um 1900 lebten in Nordamerika nur noch 300.000 amerikanische Ureinwohner. Im 20. Jahrhundert nahm die Zahl der Indianer wieder zu. Trotzdem kommen heute auf 1 Indianer ungefähr 150 Einwanderer aus aller Welt. In den Reservaten sind Armut, Arbeitslosigkeit (um 70%), Alkoholismus und falsche Ernährung vorherrschend. Vom traditionellen Indianertum, ihrer Kultur, Religion und ihren Sprachen ist wenig geblieben. Allmählich jedoch besinnen sich viele Indianer wieder auf ihre Wurzeln. Wo sie können, nutzen sie aber auch moderne Medien wie das Internet. |
Meine Meinung
Kain,
wo ist Abel? Um 1500 lebten in Nordamerika ungefähr 30.000.000 Indianer. Um 1900 war die indianische Bevölkerung auf 300.000 dezimiert. Das ist ein kärglicher Rest von 1%, eigentlich unvorstellbar. Um 1500 lebten in Nordamerika ungefähr 60.000.000 Bisons. Um 1900 lebten nur noch 300 Bisons, das ist kein Schreibfehler. Um 1500 lebten in Nordamerika Milliarden von Wandertauben. Seit 1914 gibt es keine einzige mehr. Ich bin nicht zuständig die amerikanische Geschichte zu beurteilen. Es ist schwer genug Emotionen einzuschränken und die Vergangenheit objektiv zu sehen. Geschichte ist Vergangenheit, man kann sie nicht ändern und muß sie einordnen wie sie ist - historisch. Jede Vergangenheit, so negativ sie auch sein mag, bietet die Möglichkeit aus ihr zu lernen und die Zukunft positiver zu gestalten. Leider begreift das dominierende Amerika offensichtlich nicht, dass es mit seiner fortdauernden arroganten Geringschätzung fremder Kulturen, seiner skrupellos materialistischen Einstellung, seiner überlegenen Gewaltbereitschaft und seinem eigenwilligen Verständnis von Vertragstreue, weltweite Abneigung herausfordert. Schon als Kind habe ich intuitiv
erkannt,
dass die traditionelle Sichtweise der Indianer (nicht ihre Religion),
schlüssiger
sein muß als das was ich in meinem Umfeld zwangsläufig
lernen
und anwenden mußte. Obwohl ich heute ganz sicher bin, daß
die
inzwischen zivilisierte Welt einen vollkommen falschen und
verhängnisvollen
Weg geht, scheint es mir unmöglich auszubrechen und richtig zu
handeln.
Wie die amerikanischen Einwanderer und wir Deutschen zwischen 1933 und
1945, so ist jeder eingebunden in seine Zeit und sein Umfeld. Will man
überleben, dann bleibt nichts als sich anzupassen. |
Was sind Indianer?
Von dem was einmal war, ist nicht
viel geblieben. Ein Prozent eines Volkes kann nicht repräsentativ
sein. Geht man dieser Frage weiter nach, so löst sich die ursprünglich klischeehafte Vorstellung auf in eine Vielfalt an Bildern, Lebensweisen und Weltanschauungen. Man stellt fest, der Indianer als Individuum war und ist Mensch. |
Wenn ihr
ernsthaft
daran interessiert seid Indianer zu respektieren, versucht eure
Regierung
zu bewegen die mehr als 400 Verträge aufleben zu lassen, welche
sie
mit unseren Nationen unterzeichnet hat. Versucht unsere
religiösen
Freiheiten zu respektieren, welche wiederholt von amerikanischen
Gerichten
abgelehnt wurden. Versucht den andauernden Diebstahl indianischen
Wassers
und anderer natürlicher Ressourcen zu beenden. Versucht eure
koloniale
Entwicklung umzukehren, die uns zu den am schlimmsten verarmten,
umweltverschmutzten
und verzweifelten Verhältnissen in diesem Land bringt... Versucht
zu begreifen, daß das Maskottchenthema nur die Spitze des
Eisbergs,
von andauerndem Rassismus gegen Indianer, ist. Dann bekommt eure
"Ehrerbietung"
vielleicht eine Bedeutung. Bis dahin ist es lediglich
oberflächliche
und heuchlerische Schau. Die Menschen sollten bedenken, daß eine Verehrung nicht zustande kommt, wenn sie die Lippen des Verehrers verläßt, sondern erst dann, wenn sie im Ohr des Verehrten angenommen worden ist. Glenn T. Morris
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http://wontolla.homepage.t-online.de/wontolla/indianer.htm erstellt im April 1998 zuletzt bearbeitet am 2006-10-24 von Ottmar Ederer Besucher entdeckten diese Seiten seit Juli 2000; gezählt von