|
![]() |
![]() |
![]() |
Beschäftigt
man sich mit der Fülle indianischer Gedichte und Texte, so
fällt
auf, daß neben der Suche nach der eigenen Identität, den
eigenen
Wurzeln und der Anklage gegen die Unterdrücker eine grundlegend
positive
Einstellung zum Ausdruck kommt - Liebe zur Natur, Ehrfurcht vor allem
Leben. Unsere Gleichgültigkeit der Natur gegenüber, der Egoismus, der uns dazu führt, unsere Mitgeschöpfe gering zu achten, der die "Mutter Erde" zum Ausbeutungsobjekt des Menschen gemacht hat, bedroht die Welt und wird zu einer Katastrophe führen. Da wir uns nicht ändern, werden wir die Atombombe gar nicht brauchen, um uns zu zerstören. Solange wir in einem Fluß die Kilowattstunden sehen, die da ungenützt vorüberfließen, solange das Sterben der Bäume uns nicht aus dem Schlaf der Bequemlichkeit weckt, solange wir an den eigenen Wohlstand denken, ohne Rücksicht auf künftige Generationen, werden wir nicht imstande sein, unsere Erde bewohnbar zu erhalten. Der indianische Weg könnte uns zu einer anderen Einstellung führen, einer Lebenshaltung, die die Schöpfung in ihrer Vielfalt achtet und respektiert. nach
Käthe Recheis
und Georg Bydlinski
|
DIE ZWEIBEINER,
die Menschen,
vergessen allzu leicht die Gesamtheit der Schöpfungsgaben, und in
ihrem Egoismus scheinen sie es fast zu bedauern, dass auch die anderen
Geschöpfe ein Recht zum Überleben haben.
Maurice Kenny, Mohawk
|
DIE UREINWOHNER
AMERIKAS
waren freundlich und sanft im Umgang mit ihren Kindern. Wenn ein Kind
etwas
anstellte, wurde es nicht geschlagen, sondern Eltern oder
Großeltern
erzählten ihm eine der alten Geschichten, die immer eine Lehre
enthielten.
Körperliche Bestrafung mag in Erinnerung bleiben, meist mit Groll
verbunden, lang nachdem der Anlaß für die Strafe vergessen
ist.
Eine gute Geschichte jedoch kann einen Menschen das ganze Leben lang
begleiten
und weiterwirken - davon sind zumindest die Indianer überzeugt.
Manche der ersten Geschichten, die Kindern erzählt werden, handeln von Tieren, besonders von kleinen Tieren wie Waschbär und Fuchs, Schildkröte und Kaninchen - Tiere, die klug sein müssen, wenn sie überleben wollen. Um Erfolg zu haben, braucht man nicht unbedingt der Größte und Stärkste zu sein. Joseph Bruchac, Abenaki
|
Tatanga Mani (Walking
Buffalo), 1871-1967
- Stoney Nation, Canada
|
LIEBT EURE
KINDER um ihrer
selbst willen, nicht ihrer Leistungen wegen.
Basil Johnston
|
Als die Erde mit
all ihren
Lebewesen erschaffen wurde, war nicht beabsichtigt, daß nur
Menschen
auf ihr Leben sollten. Wir wurden zusammen denen in die Welt gesetzt,
die
vier Beine haben, mit denen, die fliegen, und mit denen, die schwimmen.
All diese Lebewesen, auch die kleinsten Gräser und die größten Bäume, bilden mit uns eine große Familie. Wir alle sind Geschwister und gleichwertig auf dieser Erde. Tekarontake, Mohawk
|
Im Jahr 1492 gab
es in
Europa keinen Flecken Erde, der nicht vom König abwärts
irgendeinem
Besitzer gehört hätte. Die meisten Leute waren enteignet und
besaßen kein Land. Im selben Jahr gab es in Amerika keinen
Fußbreit
Erde, der irgend jemandes Eigentum war. Für die Bewohner war das
Land
heilig. Es wurde geliebt, aber niemals als Besitz angesehen; im
Gegenteil,
die Menschen fühlten sich als Eigentum des Landes. Geachtet
wurde
der Mensch, nicht sein Besitz.
Wilfred Pelletier
|
Ich ging an den Ort wo meine Seele erstarkt. S. Roberto Sandoval
|
Vieles ist verrückt in der Welt des weißen Mannes. Wir glauben, daß die Weißen sich mehr Zeit nehmen sollten, um mit der Erde, den Wäldern und allem, was wächst, vertrauter zu werden, statt wie eine in Panik geratene Bisonherde herumzurasen. Wenn die weißen Menschen auch nur einige unserer Ratschläge befolgten, fänden sie eine Zufriedenheit, die sie jetzt nicht kennen und die sie auf ihrer verbissenen Jagd nach Geld und Vergnügen vergeblich suchen. Wir Indianer können die Menschen immer noch lehren, wie man im Einklang mit der Natur lebt. Tatanga Mani
|
LACHEN IST ETWAS
SEHR
HEILIGES, besonders für uns Indianer. Für Menschen, die arm
sind
wie wir, die alles verloren haben, die soviel Trauer und Tod ertragen
mußten,
ist das Lachen ein wertvolles Geschenk. Als wir an den Krankheiten, die
uns der weiße Mann brachte, wie die Fliegen starben, als man uns
in die Reservationen trieb, als die Essensrationen der Regierung nicht
eintrafen und wir am Verhungern waren - zu solchen Zeiten muß es
ein Segen gewesen sein, den Possen eines heyoka (Spaßmacher)
zuzusehen.
Tahca Ushte
|
http://wontolla.homepage.t-online.de/wontolla/19zitate.htm erstellt im April 1998 zuletzt bearbeitet am 2005-April-14 von Ottmar Ederer Besucher entdeckten diese Seiten seit Juli 2000; gezählt von